Donnerstag, 29. März 2012

Rachel Ward - Numbers 2 - Den Tod vor Augen

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01.01.2028
An diesem Tag werden sie sterben. Hunderte,
Tausende von Menschen.
Adam weiß es. Denn er hat den Tod vor Augen.

Die actionsreiche Fortsetzung des Erfolgstitels
NUMBERS – Den Tod im Blick


Klappentext:
England, 2027
Wenn Adam in fremde Augen schaut, sieht er das Todesdatum seines Gegenübers. Mehr noch – er spürt, ob jemand glücklich stirbt, einsam oder brutal. Als Adam immer und immer wieder mit dem gleichen Datum konfrontiert wird, weiß er:
Etwas Schreckliches steht bevor!
Doch was kann so gewaltig sein, dass es dermaßen viele Opfer fordert? Adam setzt alles daran, es herauszufinden. Denn er will die Zukunft verändern. Doch dazu muss er ins Zentrum des Geschehens …

Inhalt des Buches:
Alles beginnt mit einer Umweltkatastrophe: Adam und seine Oma Val müssen den Norden Englands verlassen. Die Deiche waren vom Meer gebrochen worden, die gesamte Gegend stand unter Wasser. Val ist froh, endlich abhauen zu können. Sie hatte den Norden noch nie leiden können mit seinen idyllischen Bildern und sauberer Luft. Sie vermisste das enge, menschenüberfüllte London; ihre Heimatstadt.
Adam hingegen möchte nicht gehen. Dieser Ort ist das Einzige, was ihm von seiner Mutter geblieben ist. Und etwas Anderes: die Gabe.
Jems Sohn kann genauso wie sie die Todesdaten in den Augen der Anderen lesen. Doch nicht nur das: Adam spürt sogar am eigenen Leib auf welche Art und Weise jemand stirbt.
Jedoch ist das keineswegs eine glückliche Begabung. Jedes weitere Datum, jeder weitere Schmerz, mit dem Adam konfrontiert wird, belastet den Jungen. Deswegen besitzt er ein kleines Notizbuch, in das er all diese unheilvollen Informationen, die nur er sehen kann, einträgt.
Als ihm auf der Reise nach London und in der Stadt selbst auffällt, dass sehr viele Menschen dieselbe Zahl besitzen, erkennt Adam, dass etwas nicht stimmt.
Selbst seine Mutter hatte geahnt, dass etwas Schreckliches in London geschehen würde. Deshalb wollte sie nie, dass Adam mit Val nach London zieht; doch es ist schon geschehen. Und so sieht Adam als seine Hauptaufgabe die Menschen vor der drohenden Katastrophe zu warnen. Nur wie? Wer glaubt schon einem Jungen, der erzählt Zahlen in den Augen eines jeden Menschen zu sehen?
Und dann gibt es da noch dieses Mädchen, das eine solch schreckliche Angst vor ihm zu empfinden scheint als sei er der Teufel höchstpersönlich und bei dessen so unglaublich friedlichen und glücklichen Tod er dabei ist …

Sarah wird nach vielen Rauswürfen an einer strengen Schule in London angenommen. Neue Schule, altes Leben. Sarah ist nicht gewillt ihre Einstellung zu diesem verdammten Leben zu ändern. Sie hasst ihr Leben. Seit Jahren wird sie von ihrem Vater missbraucht, und ihre Mutter sieht weg. Doch auch erzählen kann Sarah nichts; dafür liebt das junge Mädchen ihren Vater zu sehr. Obwohl er ihr solch grausame Dinge antut.
Deshalb möchte Sarah verschwinden, abhauen, ausreißen als sie erkennen muss, dass sie schwanger ist … von ihrem eigenen Dad.
Sie weiß nicht, was sie tun soll. Außerdem ist sie unglaublich gestresst und müde seit sie ab Beginn der Schwangerschaft jede Nacht denselben Albtraum hat. Ein junger Mann mit einer schlimmen Narbe im Gesicht kommt auf sie zu. Überall um sie herum sind Feuer, Hitze, Panik und Schreie. Sie selbst schreit … und das Kind in ihren Armen. Doch der Mann entreißt Sarah ihr Kind und verschwindet mit ihm in den rot und orange züngelnden Flammen. Jede Nacht der gleiche Traum, der sie nicht schlafen lässt.
Als Sarah am ersten Schultag zur Anmeldung eben dieser Junge aus ihrem Albtraum begegnet, rastet sie aus. Aber schon bald muss sie erkennen, dass er ganz anders ist als in ihrem Traum. Es regen sich sogar bestimmte Gefühle in dem Mädchen, die es nur mühsam unterdrückt.
Doch Sarahs Bauch wächst und schnell fasst sie den Entschluss zu verschwinden. Sie packt ihre Sachen und lässt ihr altes Leben zurück. Zusammen mit dem Jungen: Adam. Denn er wird es sein, der Sarah ihr Kind wegnehmen will, ihr Ein und Alles. Das kann sie nicht zulassen!
Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht wie sehr sie das Schicksal mit Adams Zukunft verwoben hat.

Meine Meinung:
Rachel Ward ließ die Geschichte aus zwei Perspektiven beleuchten. Einmal aus der Sichtweise von Adam, einmal aus der Sarahs. Beide schreiben in der Ich-Form, was den Leser ihrer Persönlichkeit viel näher bringt.
Es findet immer ein Schlagabtausch zwischen diesen beiden Erzählern statt, was mir vor allem dann gefällt, wenn sie aus ihrer Sichtweise über den jeweils Anderen berichten oder wenn ihre Geschichten miteinander verwoben sind.
Beide Personen habe ich sofort ins Herz geschlossen. Adam und Sarah haben Gemeinsamkeiten, die sie unheimlich verbinden. Nicht nur ihr Schicksal, sondern auch ihr Leiden:
Adam hat denselben Fluch wie seine Mutter: er kann die Ankunft des Todes eines Jeden sehen … und spüren (eine Steigerung zum ersten Teil, was noch eine Extraportion Spannung bringt). Das macht ihm unglaublich zu schaffen. Vor allem, weil diejenige, die ihn als Einzige verstehen würde – seine Mutter – schon lange Zeit tot ist.
Sarahs Leben ist ebenso grausam. Ihr Vater vergewaltigt sie, zeugt ein Kind mir ihr und ihre Mutter sieht zu.
Hier gefällt mir vor allem, dass Rachel Ward mit sprachlichen Mitteln Sarahs Gefühle ausdrückt. Denn immer, wenn Sarah von ihrem Vater spricht, benutzt sie die Worte „Ihn, Er, Sein“, als wäre er etwas Mächtigeres, Stärkeres.
Allgemein gefällt mir Rachel Wards Schreibstil sehr. Er passt unglaublich gut zu den Personen. Es ist eine direkte, eher einfachere, nicht verschnörkelte, Art zu schildern und zu beschreiben. Was den Effekt jedoch keineswegs zerstört!
Ich liebe ihre leichte, lockere und gerade Art zu schreiben.
Auch fasziniert mich ihre Idee vom Sehen der Zahlen, der Todesdaten. Es ist ein interessantes Thema, das noch nach dem Lesen „bearbeitet“ werden muss.
Spannung ist auf jeden Fall drin! Eine tolle Mischung aus Action und Gefühlen!
Es ist toll, wenn man in einem Folgeroman Figuren aus dem Ersten begegnen und man erkennt, dass sie noch genau dieselben Charaktere sind wie zuvor. So etwas fühlt sich dann wie eine Brücke an, die Teil 1 und 2 miteinander verbindet und so die ganze Geschichte viel realer werden lässt.
Ich finde es großartig wie viel Überlegung in diesem einzelnen Roman steckt. Gedanken zu den Figuren, Ideen über den Verlauf der Geschichte, Gedanken über die möglich realistischsten Folgen oder Handlungen einzelner Personen oder Gruppen zu einer Situation.
Für mich ist diese Geschichte einzigartig und eindeutig lesenswert.
Deshalb mein Fazit:
Eine erfolgreiche Steigerung des ersten Romans, dem jetzt nur noch der krönende Abschluss fehlt! ;) (Auf welchen ich mich auf jeden Fall sehr freuen würde!)

Zur Autorin:
Rachel Ward wurde 1964 geboren und wuchs in einer Grafschaft in der Nähe von London auf. Sie studierte Geografie und begann erst mit 40 Jahren zu schreiben. Der erste Teil der NUMBERS-Reihe Den Tod im Blick wurde ein Riesenerfolg und erhielt einige Auszeichnungen und Preise. Zurzeit lebt Rachel Ward mit ihrer Familie in Bath, England.

Das Cover:
Das Cover zeigt, dass die Geschichte die Fortsetzung des ersten Teils ist: NUMBERS bestehend aus lauter Zahlen. Nur dieses Mal ist der Hintergrund weiß, der Schriftzug schwarz. Eine neue Geschichte, dieselbe Gabe.
Für mich auf jeden Fall eine tolle Titelgestaltung, die sofort die Blicke auf sich zieht.

Allgemeine Daten:
Titel: NUMBERS – Den Tod vor Augen
Originaltitel: NUMBERS 2, The Chaos
Seitenzahl: 431
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch - übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
Preis: 14,95€
Verlag: Chicken House, CARLSEN Verlag GmbH
Originalverlag: The Chicken House
ISBN: 978-3-551-52016-6
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren

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