Dienstag, 13. März 2012

Kathleen Weise - Blutrote Lilien

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Pressestimmen
Mit ihrer Geschichte ist der Leipziger Autorin Kathleen Weise ein fesselndes Debut gelungen, das sich leicht und flüssig liest. Wer Liebesromanzen liebt und Abenteuer dazu, der liegt mit diesem süchtig machenden Roman goldrichtig. (buchjournal)


Inhalt
Als die fünfzehnjährige Charlotte de Montmorency in der Kutsche durch das streng bewachte Tor des Louvre in Paris fährt, kann sie noch nicht ahnen, dass Prunk und Schönheit auch Intrigen und Verdammnis bedeuten können.
Zusammen mit ihrer Zofe Manon wird sie eine Weile in diesem prachtvollen Schloss verweilen. Sie kann es kaum erwarten ihren Bruder Henri und ihren Vater wiederzutreffen. Dem Marquis de Bassompierre hingegen fährt sie mit widersprüchlichen Gefühlen entgegen. Zwar ist ihr Verlobter Charlotte sehr sympathisch, aber beim Gedanken an eine Hochzeit wird ihr mulmig zumute.
Auch ihre Zofe Manon scheint nicht sonderlich von de Bassompierre begeistert zu sein.
Und da scheint sie nicht Unrecht zu haben …
Gleich an ihrem ersten Tag am französischen Hof macht Charlotte sich zum Gespött aller Höflinge (sowohl Adel als auch Diener), ihr Bruder verhält sich wie ausgewechselt, ihre einzige Freundin ist eine Hugenottin, unerwünscht zwischen den katholischen Adeligen.
Doch zum Glück trifft Charlotte den König der Spielleute: Angoulevent, der sie mit seiner Anwesenheit von den Problemen am königlichen Hof ablenkt.
Leider merkt sie erst zu spät, dass sie dadurch nur noch tiefer in die Intrigen zwischen den zwei Fronten am Hof dringt.
Ihre enger werdende Beziehung zum König hilft da leider auch nicht ab. Im Gegenteil, sie wird endgültig gegen ihren Willen mitten ins Geschehen geworfen.
Und dann gibt es da noch diesen mysteriösen Schatten am Fenster gegenüber ihrem Zimmer, den sie am Abend ihrer Ankunft kennenlernt. Irgendwie scheint er sie und ihre Gefühle zu verstehen.
Und zu erwidern?
Charlotte hätte nie gedacht, dass dieser fremde Schatten, der ihr so viel Halt zwischen all dem Trubel zu versprechen vermochte, später mitschuldig am Tode eines Menschen sein würde.
Eines geliebten Menschen …

Allgemeine Informationen
Das Buch „Blutrote Lilien“ von Kathleen Weise ist ein historischer Jugendroman.
Kathleen Weise arbeitet als freie Schriftstellerin und hin und wieder auch als Lektorin. Als sie vom schrecklichen Schicksal der früheren Königin Marie-Antoinette erfuhr, begann sie sich für deren Geschichte und die Bourbonen zu interessieren. Aus diesem Interesse ist zum Glück dieser bezaubernde Roman entstanden.
Die Religionskriege zwischen Protestanten und Katholiken sind noch nicht lange her. Es gibt Spannungen in der Bevölkerung, vor allem aber am Hof. Dort sind Protestanten nicht gerne gesehen.
Im Buch erscheint dieser Konflikt zwischen dem Hofadel als Katholiken, die hinter der Königin Maria de Medici stehen, und den Hugenotten als Protestanten mit einigen Wohlgesinnten wie dem Kronprinzen Condé.
Der Hof um die katholische Königin befürchtet einen Aufstand der Hugenotten, angeführt vom Kronprinzen Condé, da der unter Hugenotten aufgewachsen war.
Die Hauptprotagonistin Charlotte de Montmorency wird gleich zu Anfang der Geschichte ohne ihr Zutun in Intrigen verworren, denen sie ausgeliefert ist.
Und diese Intrigen machen selbst vor dem König nicht Halt.
Diesen Roman würde ich Jugendlichen ab 13 Jahren empfehlen.

Persönliche Meinung
Der Buchumschlag ist sehr interessant. Vor allem der Gegensatz zwischen Vögeln und Herzen, die niedlich als Hintergrund dienen, und dem Titel in blutroter Schrift und Blutflecken, die auf dem Einband verspritzt sind.
Auf der ersten Seite des Buches ist ein kleiner Brief befestigt, den einer der Protagonisten schreibt. Diese Idee finde ich schön, außerdem hilft sie dem Leser sich schnell in die Geschichte einzufinden.
Danach werden historische Fakten, die dem Roman vorrausgehen, dargelegt. Ein weiteres Detail, das dem Leser die Zeit des 17. Jahrhunderts näherbringt.
Am Ende des Buches werden noch einmal einige Protagonisten aufgezählt und ihre Beziehungen zueinander. Die aufgezählten Figuren lebten sogar wirklich. Sie alle sind historische Personen, die teils wahrheitsgetreu in die Romanhandlung eingewoben wurden.
Sehr gut überlegt finde ich die Metapher der Lilien, die sowohl im Titel als auch auf dem Buchrücken zu finden ist:

Diese Lilien
töten leise
Sie berauschen mit ihrem Duft
Sie schmeicheln mit ihrer Schönheit
Und warten auf einen unachtsamen Moment
Auf einen falschen Schritt
Dann senden sie ihre giftigen Grüße …

Ich glaube, mit den Lilien ist der französische Hof gemeint. Er schmeichelt jedem, der nützlich sein könnte. Doch wehe der Umschmeichelte stellt sich auf die falsche Seite …
Meiner Meinung nach ist das Buch erste Klasse und total gelungen!
Gleich von Anfang an wurde ich in das Geschehen hineingezogen und habe mit Charlotte geweint (natürlich nicht echt ;)) gelebt und geliebt.
Eigentlich wollte ich mir das Buch so einteilen, dass ich jeweils ein Kapitel am Tag lese.
Was mir leider nicht gelungen ist ;)
Und deswegen hoffe ich inständig, dass Kathleen Weise sich für einen zweiten Teil entscheiden wird und ich diesen schon bald lesen darf!

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